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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Abraham Eugen Keller

Abraham Eugen Keller[1]

männlich 1862 - 1936  (73 Jahre)

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  • Name Abraham Eugen Keller 
    Geburt 15 Okt 1862  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Ludwigshafen (Rhein) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kaufmann 
    Tod 09 Aug 1936  Mannheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort  [2
    Personen-Kennung I46599  Paul Wolfgang Merkel | Keller-Daten
    Zuletzt bearbeitet am 5 Dez 2010 

    Vater Friedrich Keller,   geb. 14 Mrz 1808, Stuttgart-Gaisburg,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 04 Mrz 1873, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 64 Jahre) 
    Mutter Fanny Schele,   geb. 04 Mrz 1822, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 16 Mrz 1900, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 78 Jahre) 
    Eheschließung 08 Aug 1850  Ulm,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F20106  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Amalie Jakobine Marie Eglinger,   geb. 18 Jan 1874, Mannheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Mai 1949, Mannheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre) 
    Eheschließung 26 Sep 1895  Mannheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
     1. Hildegard Maria Franziska Keller,   geb. 22 Jun 1896, Mannheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     2. Elisabeth Anna Mathilde Keller,   geb. 22 Jul 1897, Mannheim,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Familien-Kennung F20116  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Personenbild
    Personenbild
    Keller_Eugen_Abraham
    von Christoph Keller 2009 erhalten
    Kel_Eugen_GXXIb
    Kel_Eugen_GXXIb
    Kel_Eugen_GXXIb
    G XXI b - Eugen Keller; Seite 6 in 8. Nachrichtenblatt 9-1934

  • Notizen 
    • G XXI b; Kel 22- 1. 1. 1. 1. 1. 3. 1. 1. 1. 3. 3. 4. 1. 1. 7. 3. 6. 4. 6. 4. 1.;
      Kellerbuch S. 123: Er war ein kaum erwarteter Spätling seiner schon in vorangeschrittenen Lebensalter stehenden Eltern. Um so größer daher die Freude über das Erscheinen des einzigen Sohnes und Erben des Namens. Der freudig erregte, dankbar bewegte Vater, dessen banges Hoffen endlich erfüllt war, glaubte etwas besonderes tun zu müssen und wollte mit dem gewählten Namen nicht nur seinem Gotte die Ehre geben, sondern auch seine Frau am Tauftag überraschen. Abraham sollte er heißen. Aber die Gattin, eine weniger religiös als praktisch veranlagte Mutter, Tochter eines Obersten, der doch kurz vor der Taufhandlung im Hause durch den Bruder Wilhelm, den Pfarrer in Eglosheim, die Überraschung nicht vorenthalten werden konnte, half sich aus ihrer Velegenheit um den seltenen Namen und fügte demselben in aller Kürze den Eugen zu. So waren beiden Teilen Rechnung getragen und als Eugen Keller durchlief er die Schulen, während der "Abraham" bei Aufforderung der Namensnennung nur bescheiden, - halblaut - mitgenannt wurde. Mit diesem Zwischenfall im Leben des Knaben trat er in die Welt. Zuerst in die Hayersche Vorschule, dann in die 1. Klasse des Gymnasiums. Beim Vorrücken in die nächst höhere Klasse wurde er ohne weiteres mit seinen Kameraden in der überzähligen C-Klasse in das eben errichtete Realgymnasium in der unteren Königsstraße abgeschoben. Der Rektor dieser Neugründung war Oberstudienrat Dillmann. Nach Ablegung der Prüfung zum "Einj.-Freiwilligen" kam er 1880 in die Lehre zu Carl Otto Finckh, Chemiekalien- und Farbwarenhandlung, auf drei Jahre. Bei diesem ebenso tüchtigen wie freundlichen Lehrherrn erwarb er sich nach dessen ehrendem Zeignis "recht tüchtige Kenntnisse in den Kontorarbeiten und in der Warenkunde", außerdem besuchte er in seinen Freistunden die kaufmännische Fortbildungsschule in der Torstraße unter Professor Aßfahl, der ihm ein öffentliches Lob für seine Leistungen ausstellte. Auch im Turnerbund, noch während der Schulzeit suchte er körperliche Ertüchtigung zu erlangen, um einstens im Kasernenhof als Einjäghrig-Freiwilliger nicht hinter den Anderen zurückstehen zu müssen. Die Gichter und andere Kinderkrankheiten hatten eben den, ehedem kräftigen Körper, ziemlich "verzärtelt", wie die guten Freunde etwas ironisch meinten. Das hatte auch zur Folge, daß der Knabe und Jüngling kein Streber nach außen hin geworden ist, sondern eine stille in sich gekehrte Natur. Aus seiner Vorliebe für schöne Bilderbücher, an denen es die sorgsamen Mutter nicht fehlen ließ - der Vater starb ja leider, als der Knabe etwas über zehn Jahre alt war - entwickelte sich mit der erlernten Kunst des Lesens eie solche für gute Bücher, die dann so recht eigentlich seine besten und aufrichtigsten Freunde geworden sind. Aber mit dem Soldatenstande in Ausbildung des Einj.-Freiwilligen wurde nichts. Jahr um Jahr zurückgestellt, wurde er in Ersatzreserve1. Klasse ohne Übung eingeschrieben und erlebte somit nie die Soldatenfreuden, an die sich seine Kameraden und Kollegen so gerne erinnerten, auch wenn sie über den "Drill" weidlich schimpften. Nun hätte der ausgelernte Kaufmann mit seinen vielseitigen Kenntnissen nach Brauch und Sitte ins Asland gehen sollen. Aber die ebenso besorgte wie ängstliche Mutter bat und flehte den einzigen Sohn, bis er verzichtete und im Jahre 1883 in die große Anilinfabrik eintrat. Erst in der kaufmännischen Leitung in Stuttgart tätig, kam er mit Verlegung des Büros im März 1889 nach Ludwigshafen a. Rh. Damit kam der Sohn doch ins "Ausland" und wehmütig und tränenreich nahm die gutherzige Mutter unter tausend Segenswünschen Abschied vom "Einzigen", dem zu folgen sie sich wegen ihres vorangeschrittenen Alters doch nicht entschließen konnte. Was den Sohn, als dankbares Kind seiner Eltern, besonders seiner hingebungsvollen Mutter gegenüber, im Herzen verschloß, verriet er keiner Seele. Er bemühte sich in der neuen Umgebung am schönen freien deutschen Rhein seinem Namen Ehre zu machen und in treuer Pflicherfüllung sich das anzueigen, was er als Lücke empfand. Es scheint ihm auch gelungen zu sein. In verschiedenen Stellungen in dem großen Weltgeschäfte tätig, durfte er sich anläßlich seines 25jährigen Dienstjubiläums am 15.9.1908 besonderer Ehrungen seiner Vorgesetzten und Mitrbeiter erfreuen, und er hofft, auch im vorangeschrittenen Lebensalter noch seine 40jährige Zugehörigkeit zu der größten chemischen Fabrik der Welt, im Jahre 1923, würdig begehen zu könen. Er hat von seinem Vater das Erbe übernommen, in allen Dingen "sachlich zu leben" und sich darüber Rechenschaft zu geben. Besonders begeistert kann er sich für Lebenswerte, die über Zeit und Raum den Menschen erheben und womit er das Leben meistert. So bewegten ihn frühe schon die Klänge der Musik und die Schönheit der menschliche Stimme. War er nie besonders dafür begabt, um auf künstlerische Höhe in diesen Gebieten zu gelangen, schafften ihm doch die Betätigung in der Musik und die Ausbildung einer angenehmen Tenorstimme die Schlüssel, mit denen er verborgenen Tiefen seiner Seele erschloß, die ihn stets vom Gemeinen glücklich ferne hielten. Auch gewährten ihm einen hohen Genuß die Ahnenreihe der Stammbäume, mit deren Erforschung und Darstellung aus alten Niederschriften er sich in einem Zeitraum von mehr als 20 Jahren beschäftigte. Was lag nun aber auch dem Sinne des so veranlagtenMannes mit seiner nunmehr ins Große angewachsenen Bücherei näher, als daß er sich vom Geist solcher Drucke als fleißiger Leser befruchtet, wenn auch nicht selbstschöpferisch, so doch sinngemäß mitwirkend im Garten edlen Menschentums, dessen schönsten Früchten und Blumen hegt und pflegt. Neben den vielen führenden Geistern hat es ihm besonders sein Landsmann Friedrich Schiller angetan, und er betrachtete es als eine glückliche Fügung, daß er gerade in der einstigen Schillerstadt Mannheim in glücklicher Weise den Spuren nachgehen konnte, deren Ergebnisse, verbunden mit eigenem Familienbesitz aus der Väter-Zeit, in den Räumen des Schillermuseums zu Marbach ihren sichtbaren Niederschlag für die Mit- und Nachwelt finden konnten. Als Urenkel Friedrich Ritters, des Stadtrats und Dichters und als Spößling einer Ahneneihe gediegener und nicht unbegabter Männer und Frauen richtet er gläubigen Sinnes seine Blicke nach der Höhe. Hier sind die starken Wurzeln seiner Kraft. Mögen seine Zeitgenossen nie vergessen, daß die Verbindung mit oben losgelöst, unbedingt, schon nach dem einfachen physikalischen Gesetz der Schwere, zu einem jähen Sturz, der Anziehungskraft der Erde folgend, führen muß, während in anderer Weise das festgeknüpfte Band mit oben Volk und Vaterland zu einer Höhe führen wird, die mindestens der gleichkommt, von der uns die Geschichte des Stammes in reichem Maße erzählt.

      Keller-Nachrichtenblatt 10 S.4: Am 9.8.1936 starb in Mannheim, wo er im Ruhestand lebte, Eugen Keller, der Senior der jüngeren Stuttgarter Linie. Unermüdliche Ausdauer und treue Pflichterfüllung im Großen wie im Kleinen sind die hervorragenden Eigenschaften dieses Mannes gewesen. Als einziger, spätgeborener Sohn, der den Vater früh verloren hatte, war sein ausgeprägt historischer Sinn schon in den 80er Jahren auf die Erforschung seiner Vorfahren gerichtet. Der Familienverband verdankt ihm viele wertvolle Aufzeichnungn, deren Inhalt ohne seinen Sammeleifer in Vergessenheit geraten wäre. 1883 war er in diese große Anilin- und Sodafabrik eingetreten. Erst in der kaufmännischen Leitung in Stuttgart tätig, kam er mit deren Verlegung nach Ludwigshafen am Rhein, wo er sich eine zweite Heimat schuf. 1923 konnte er das 40jährige Dienstjubiläum würdig begehen. Es entspricht ganz dem stillen, uneigennützigen Wesen Eugens, daß er von dem schwersten Opfer, das die Nachkriegszeit von ihm forderte, fast nie sprach. Während der Rheinlandbesetzung wurde seine aufrechte, vaterländische Gesinnung der interallierten Rheinlandkommission hinterbracht und eines Tages wurde der 57jährige von der Straße weg in Haft genommen. Die Verhaftung erfolgte am 21.6.1919. Erst nach sechsmonatlichem Leiden in schmutziger frnzösischer Gefangenschaft wurde er endlich am 21.12.1919 freigelassen. Im Jahre 1924 schied er aus der IG.-Farbenindustrie aus und widmete sich mit ganzer Kraft und Liebe dem Mannheimer Geschichts- und Altertumsverein. Durch seine Mannheimer Schillerstudien seit Jahrzehnten ein Förderer des Schwäbischen Schillervereins in Marbach a. Neckar hat er diesem wertvolle Beiträge, zuletzt noch 1936 das Jugendbildnis seines Urgroßvaters Fr. Ritter, des Dichters von "Regst Du o Lenz", dem Lied zum Todestag Schillers, zukommen lassen. Warme Nachrufe brachten, außer dem Schwäb.Merkur Nr. 188/1936, die Mitteilungen des Mannheimer Geschichts- und Altertumsvereins ihrem Ehrenmitglied und das Evang. Gemeindeblatt Mannheim ihrem Sprengelältesten der Konkordienkirche.

  • Quellen 
    1. 117; Albrecht Keller: Nachkommen von Keller Wilhelm + Pauline Nast 02 (3.12.2010);.

    2. Keller-Nachrichtenblatt 10 S.3.