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Familiendaten der
Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg
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1458 - 1524 (66 Jahre)
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Name |
Anton II. Tucher |
Titel |
Junger Bürgermeister |
Geburt |
1458 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Geschlecht |
männlich |
Beruf |
1507 |
St. Sebald |
Pfleger |
- außerdem Pfleger des Katharinen- und des Augustinerklosters
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Tod |
27 Apr 1524 |
Personen-Kennung |
I16284 |
Paul Wolfgang Merkel |
Zuletzt bearbeitet am |
1 Feb 2022 |
Vater |
Genannter des Größeren Rats Anton I. Tucher, geb. 1417 / ABT1412, Nürnberg,,,,,,,, gest. 26 Dez 1476, Nürnberg,,,,,,,, (Alter 64 Jahre) |
Mutter |
Barbara Stromer gest. vor 25 Mai 1484 |
Eheschließung |
1436 |
Nürnberg,,,,,,,, |
Notizen |
- CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258,HdBG-StaN-005
Fol. 55r-58r; (Nr. 12, 5. Stammlinie, 7. Generation, Ältere Linie)
Sie bekamen 13 Kinder, von denen 4 erwachsen wurden.
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Familien-Kennung |
F6721 |
Familienblatt | Familientafel |
Familie |
Anna Reich, geb. 1466 gest. 1493 (Alter 27 Jahre) |
Eheschließung |
1475 |
Notizen |
- CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258, HdBG-StaN-005
Fol.82r-84v (Nr. 22, 6. Stammlinie, 13. Generation, Ältere Linie)
11 Kinder (8 Söhne und 3 Töchter), davon 4 erwachsen
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Kinder |
| 1. Genannter des Größeren Rats Anton III. Tucher, geb. 18 Jan 1478, Nürnberg,,,,,,,, gest. 31 Jul 1514 (Alter 36 Jahre) |
| 2. Genannter des Größeren Rats Leonhard II. Tucher, geb. 10 Feb 1487, Nürnberg,,,,,,,, gest. 13 Mrz 1568 (Alter 81 Jahre) |
| 3. Margaretha Tucher gest. 24 Sep 1513 |
| 4. Barbara Tucher, geb. 1484 gest. 13 Dez 1506 (Alter 22 Jahre) |
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Zuletzt bearbeitet am |
11 Apr 2005 |
Familien-Kennung |
F6757 |
Familienblatt | Familientafel |
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Notizen |
- CD-Rom: Das Große Tucherbuch, Stadtarchiv Nürnberg, E 29/III Nr. 258, HdBG-StaN-005
Fol. 82r-84v; (Nr. 22, 6. Stammlinie, 13. Generation, Ältere Linie)
Von seinem Vater erbte er das Tuchersche Anwesen am Heumarkt (heute Bindergasse 26).
Ausgebildet als Kaufmann mit längerem Auslandaufenthalt in Venedig, führte er gemeinsam mit seinen Vettren Hans IX. und Martin I. die Tuchersche Handelsgesellschaft; vor allem der Handel von und nach Frankreich (Lyon) ging auf ihn zurück. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1477, während er auf der Frankfurter Messe weilte, in den Inneren Rat berufen, dem er bis kurz vor seinem Tod angehörte (Junger Bürgermeister 1477-1490, Alter Bürgermeister 1491, Septemvir 1492-1500, Oberster Hauptmann 1501-1507, Vorderster Losunger 1508-1523). 1507 wurde er zudem Pfleger zu St. Sebald, des Katharinen- und des Augustinerklosters.
Ab 1488 war er im Auftrag Nürnbergs an Fürstenhöfen und auf Reichsversammlungen diplomatisch tätig. Er schloss im Namen der Reichsstadt zusammen mit Martin Geuder und Hans Harsdörffer 1502 den Vertrag von Erfurt mit Markgraf Friedrich d. Ä. von Brandenburg, der die um den Kirchweihschutz von Affalterbach ("Schlacht im Wald") entstandenen kriegerischen Auseinandersetzungen beendete. Die Organisation und Sicherung des im Landshuter Erbfolgekrieg 1504/05 erworbenen Nürnberger Landgebiets war eines seiner Hauptanliegen. Privat pflegte Anton II. enge Kontakte zu Kurfürst Friedrich III. dem Weisen von Sachsen (1486-1525), den er 1508 auch als Gast in seinem Haus am Heumarkt beherbergte. Nicht nur über ihn wurde er zum Förderer der neuen Lehre Luthers in Nürnberg.
Neben der Politik galt sein Interesse kaufmännischen Angelegenheiten, aber auch patrizischem Mäzenatentum. Sein "Haushaltsbuch" bietet als sozioökonomische Quelle hervorragende Einblicke in die Lebenshaltung und Kosten eines Haushaltes der Nürnberger Oberschicht zwischen 1507 und 1523. Der von ihm für die Lorenzkirche gestiftete und von Veit Stoß 1517/18 geschaffene Engelsgruß und sein 1522 für die Regimentsstube im Rathaus (Tagungsort der Septemvirn) gestiftete Drachenleuchter (nach Entwürfen von Albrecht Dürer von Veit Stoß ausgeführt) sind herausragende Beispiele des Stiftersinns führender Nürnberger Familien am Vorabend der Reformation (1524/25 in Nürnberg eingeführt).
Anton II. galt als stiller, friedlicher und gerechter Charakter, fern jeglicher Hoffahrt, Ehr-, Prunk- und Rachsucht. Er war inner- und außerhalb Nürnbergs hoch angesehen. Seinen Besitz vererbte Anton II. an seinen Sohn Leonhard II. und an die Kinder seines bereits vor ihm verstorbenen Sohnes Anton III.; der Dr.-Lorenz-Zucher-Stiftung vermachte er 1000 Gulden. Anton II. verstarb am Mittwoch nach Cantate 1524. Er ist als erster Tucher im neuen Familiengrab auf dem Johannisfriedhof bestattet.
Mummenhoff, Ernst, "Tucher, Anton" in: Allgemeine Deutsche Biographie 38 (1894), S. 756-764 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd104348038.html#adbcontent
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