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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Conrad VI Waldstromer[1]

männlich - 1429


Angaben zur Person    |    Quellen    |    Alles    |    PDF

  • Name Conrad VI Waldstromer 
    Geschlecht männlich 
    Tod 11 Feb 1429 
    Personen-Kennung I16178  Paul Wolfgang Merkel
    Zuletzt bearbeitet am 31 Jan 2005 

    Vater Conrad V Waldstromer   gest. vor 1388 
    Mutter Agnes Has von Hasenburg 
    Notizen 
    • 16206/6157/11498 (vollständiger Text)
      Kopie bei Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
      eingescannt, Fußnoten in Text eingefügt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2005)
      MVGN 52 (1963/64) Scharr, Waldstromer, hier Auszug S. 24-30
      CONRAD V. und seine GESCHWISTER
      Aus der Ehe Conrads IV. mit Agnes Pfinzing sind folgende 5 Söhne und 1 Tochter hervorgegangen: 1) Conrad V., + vor 1388, 1372-1378, oo Agnes Has v. Hasenburg; 2) Hans, + 24. 9. 1395 [121a Würfel, Nachrichten S. 47.], 1363-1395, oo Anna v. Gravenreuth, 1396; 3) Heinrich, + vor 20. 4. 1384, 1362-1378; 4) Jakob, + 29. 9. 1395, 1362-1395, oo Gerhaus v. Streitberg, + 8. 10. 1448, Tochter des Friedrich v. Streitberg, oo Cunegund Truchsessin v. Henneberg [121b Biedermann Tafel 547.]; 5) Bertold, + 20. 10. 1413, seit 1386 der 20. Abt des Klosters Heilsbronn; 6) Agnes, 1372-1397 Witwe, wohnt 1397 bei St. Lorenz, oo Franz Forstmeister, + 3. 12. 1371, 1365-1371.
      Da meist mehrere der Brüder zusammen in Urkunden genannt werden, werden sie nachstehend nicht getrennt, sondern in der zeitlichen Reihenfolge der Urkunden behandelt. Conrad V. und Hans Waldstromer sind die ältesten
      MVGN 52 (1963164) Scharr. Waldstromer; S. 25
      der Brüder, sie werden auch als Reichsforstmeister bezeichnet und handeln öfter zugleich im Namen ihrer anderen Brüder.
      Zwischen Burggraf Friedrich und der Stadt Nürnberg war es nach dem Tode Conrad IV. Waldstromer zu Streitigkeiten über den Lorenzer Wald gekommen. Hierüber entscheiden vor Karl IV 19. 3. 1362 die Kurfürsten von Mainz, Pfalz, Sachsen und Trier dahingehend, daß der Waldstromer und Otto Forstmeister sowie ihre Erben mit den althergebrachten Rechten Oberstforstmeister des Lorenzer Waldes sind [25 s.o.] .
      Bisher wurde angenommen, daß Conrad IV. und seine Ehefrau Agnes Pfinzing das an der Straße nach Regensburg gelegene Pilgerspital mit der St. Marthakirche in Nürnberg gestiftet haben, wohl weil auf einem um 1390 gestifteten Großfenster (Waldstromerfenster) als Stifter der Kirche Conrad Waldstromer (+ 1360) und Ehefrau Pfinzing (+ 1357) abgebildet sind [122 Fehring-Ress S. 107 ff.]. Es ist möglich, daß sie diese Absicht hatten und auch mit ihren ältesten Söhnen darüber gesprochen haben. Die Stiftung erfolgte aber durch ihre Söhne, und deren Stiftungsbrief vom 27. 10. 1363 ist noch auf Original-Pergament im Stadtarchiv erhalten; er lautet folgendermaßen:
      In Gottes namen amen. Ich Chvnrat und Johannes gebruder die Waltstromair genant und oberst vorstmeister des hailigen Romisch. reichswalt zu Nurenberk verliehen offenliche mit diesem brief fur uns und unser brueder und alle unser erben allen den, die in sehen oder horen lesen, daz wir mit wolverdantem muet besunderlich und lauterlich durch Got und durch unser sel und unsers vater und muter sel und aller unser vorvordern und aller glaubigen sel willen, hab wir unser aygen haus, daz gelegen ist bei Saint Claren über den wek und gnant ist zu dem guldein stern Sant Jacobs geaht und geben zu ainem ewigen selgeret, also daz darinne alle elend pilgerein, die dar komen, herberg sullen haben uber naht, und in demselbem haus sol ain ewiger priester sein, besunder gmach und wonung dar inne haben und sol ain ewig pfruend haben, daz er mess gehaben mug, und zu derselben pfruend hab wir im geben ain haus zu nehst bey Frawentor, daz all jar gilt vierhalb pfunt haller und ainen we[c]k zu Weyhennahten oder 36 haller ...
      3 abhängende Siegel, 1) des Conrad Waldstromer, ab 2) des Kaplans Herdegen, beschädigt, 3) des Johannes Waldstromer, beschädigt, im Schild die gekreuzten Gabeln, Umschrift, teilweise zerstört.
      Außer dem Waldstromerfenster ist im Chor der Kirche ein Fenster der Familie Groß, ebenfalls von 1390, vorhanden, das Darstellungen aus dem Leben Jesu sowie ein Wappen Groß mit Betschild Groland und ein weiteres mit Betschild Groß sowie einen weiteren leider zerstörten Betschild zeigt. Die Mutter Conrad IV. war ja eine Groß, wodurch diese Stiftung erklärlich ist. Ferner ist ein Großfenster der Familie Stromer von 1390 im Chor ange-
      MVGN 52 (1963164) Scharr. Waldstromer; S. 26
      bracht [123 Fehring-Ress S. 107-119. Die St. Marthakirche diente übrigens 1572-1578 und 1614-1620 als Versammlungsraum der Nürnberger Meistersinger.] Kurze Zeit vorher, am 25. 5. 1363, hat Bischof Heinrich von Termopolis zugunsten dieses in Vorbereitung befindlichen Pilgerspitals St. Martha außerhalb des Tores Nürnbergs Ablässe erteilt:... ut hospitale paperum (sic!), quod in honore sancte Marthe extra portam civitatis Nurembergensis Babenbergensis dyocesis per honorabilem virum Conradum Stromayr (!) ad pauperum peregrinorum collectionem est inchoatum . . . [25 s.o.] .
      Im Jahre 1364 erfahren die Brüder Waldstromer eine besondere kaiserliche Gnade, denn Karl IV. nimmt die Brüder Conrad V. und Hans in Würdigung ihrer getreuen Dienste in sein Hofgesinde auf und gibt ihnen alle Rechte, Gnaden, Freiheiten und Gewohnheiten desselben; insbesondere sollen sie vor keinem weltlichen Richter oder Landrichter oder sonstwo stehen, sondern nur vor dem königlichen Hofmeister [124 Eheberg S. 26.]. Am 5. 1. 1364 bekennen Conrad V. und Johannes Gebrüder Waldstromer „des heil. Röm. Reiches oberst Vorstmeister des Waldes zu Nürnberg" für sich und alle ihre Brüder, daß sie zwei Häuser, vorngelegen an dem Seelhaus [123 In Nürnberg gab es seit 1280 Seelhäuser: sie dienten den Beginen als Wohnung. Die Beginen waren Witwen und ledige Personen. die sich aus der Welt zurückgezogen hatten, in der Einsamkeit im Gebet beisammenlebten und insbesondere den Kranken und Kindern zu dienen suchten: sie haben auch den Sterbenden vorgebetet, hernach deren Seelenmessen besucht und wurden daher Seelfrauen genannt. Würfel hält das von Friedrich Ebner (1260-1293) im Jahre 1280 gestiftete Seelhaus unter der Reichsburg bei dem Rosenbad für das älteste (Würfel, Nachrichten S. 722).], zur Besserung einer ewigen Messe an dem Altar daselbst gegeben haben, die jährlich 6 lb. hl. geben [25 s.o.]. Wohl zum urkundlichen Nachweis der Rechte als Reichsforstmeister erteilt am 21. 5. 1364 der Landrichter von Nürnberg, Engelhart v. Tann, Conrad V. Waldstromer eine Abschrift der Belehnungsurkunde Kaiser Karls IV. vom 18. 12. 1355, die außer für Conrad und Hans Waldstromer auch ausdrücklich für Conrad Pfinzing gelten soll, da er ebenso wie diese ein Enkel Conrad III. ist [25 s.o.]. Wegen der Ausmaße des Baues des Pilgerspitals St. Martha muß es zu Auseinandersetzungen gekommen sein, denn am 15. 8. 1365 bekennen die Brüder Conrad V. und Hans für sich, ihre jungen Brüder und alle ihre Erben, daß sie „in dem ellenden Pilgrimshaus, gelegen gen St. Klara, gestiftet haben zu Ehren des hl. Leichnams Jesu Christi und der hl. Frau Martha, nicht mehr Gemäuer machen schullen denn zu einem Chor, der innen 22 Schuh weit und 28 Schuh lang sei mit der Chorhaube, und schullen das ander Werk daselbst bauen und die Hofreite, als sie hinten, vorn und neben begriffen hat, hölzern lassen sein. so groß es jetzt ist. Unsere Herren die Bürger haben uns die Gnade getan, daß wir das Haus, das zwischen dem Heilsbronner Haus und dem Gotteshaus liegt, kaufen von St. Klara". Wenn die Brüder Waldstromer alle gestorben sind, soll der Rat alle Jahre fünf „weler" als Pfleger des Pilgrimsspitals kiesen [25 s.o.]. In Pilsen am 23. 8. 1365 beurkundet Karl IV. die wörtlich wiedergegebene Kundschaft vom 28. 6. 1294 über die Rechte der Waldstromer zu Nürnberg, eingeschrieben ins Stadtbuch unter Burggraf Friedrich vor 70 Jahren [25 s.o.] .
      MVGN 52 (1963164) Scharr. Waldstromer; S. 27
      Mit den Forstmeistern war es verschiedentlich zu Streitigkeiten über die Zuständigkeiten gekommen, so daß man sich zu deren Beilegung auf ein Schiedsgericht einigte. Dieses, bestehend aus dem Bamberger Schultheiß Conrad Münzmeister (1363-1368, 1373, 1378, 1386-1389), Ulrich Stromer zur güldenen Rose (+ vor 5. 1. 1380, 1340-1380 Ratsherr, Sohn Wolfram I), Friedrich Krauter (an der Zistelgasse), Conrad Groß und Eberhard Vorchtel (1365-1372, Testament 9. 6. 1376, oo Mechthild, Bruder des Hermann, + vor 17. 12. 1375, oo Elsbeth Ebner, Schwester Hermanns) fällt am 17. 12. 1365 für beide Parteien - Conrad V. und Hans Waldstromer einerseits und Otto und Franz Forstmeister andererseits - folgenden Spruch: 1) Von den Waldstromern soll immer nur e i n e r Pfleger ihres Forstamtes sein und vier Knechte halten; an ihren Pfändungen soll der Forstmeister kein Recht haben 2) bei den Forstmeistern soll auch nur e i n e r Verweser des Amtes sein und zwei Knechte halten; was sie pfänden, sollen sie dem Waldstromer übergeben, damit sich die Pfänder an e i n e m Ort befinden; von ihren Pfändern erhalten sie die Hälfte zurück 3) bis 7) ... 8) der Forstmeister braucht den Waldstromer wegen seines Bedarfes an Zimmer- und Brennholz nicht anzusprechen, auch hat er vor dem Waldstromer in Amtssachen nicht zu Recht zu stehen, da „er hierüber gute Urkunden vom Reich hat" [25 s.o.] . Auf eine Beschwerde gebietet Kaiser Karl IV. am 6. 12. 1366 dem Waldstromer und dem Forstmeister, daß das St. Katharinenkloster alle vier Wochen 4 Fuder Brennholz nehmen und ohne Behinderung abfahren kann [25 s.o.] .
      Im Jahre 1367 kauft Conrad V. zusammen mit seiner Frau Agnes von Heinrich Weiß mit gesamter Hand dessen Ehefrau Gerhaus deren Erbrecht an dem Turm und der Hofreite vor dem Spitalertor, früher Burggrafenhof genannt, der dem Deutschorden Nürnberg zinspflichtig ist. Hierüber stellen der Schultheiß Heinrich Geuder und die Schöffen zu Nürnberg einen Gerichtsbrief aus, nach dem Berthold Tucher (1310-1379, oo 1. Elisabeth v. Maiental, + 1364, oo 2. 1365 Anna Pfinzing, + 1381, Tochter des Berthold am Weinmarkt) und Michael Grundherr (1362-1381) den Kauf vor Gericht bezeugt haben [126 Monumenta Zollerana, Urkundenbuch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, Berlin 1852 ff.. Bd. 8, S. 191 f.. Nr. 285.] . Am gleichen Tag verspricht Conrad V., daß er den Burggrafenhof nur an einen Nürnberger Bürger verkaufen wird [25 s.o.] . Der Burggrafenhof wird zuerst um den 23. 4. 1308 erwähnt, als Conrad Schlüsselberg „in curia burgravii", also im Hof des Burggrafen Conrad = Burggrafenhof, eine Urkunde über eine Schenkung an das Kloster Heilsbronn ausstellt [126a Hinweis von Werner Schultheiß. Gerhard Pfeiffer nimmt an „daß, als Burggraf Konrad 1304 dem Deutschorden in Virnsberg „unseren hof, der da gelegen ist auzzwendikt der maur ze Nuremberch bi dem spital“ schenkt. hiermit der Burggrafenhof gemeint sei (wie Anm. 45, aber S. 364/65, so auch im NUB 964, 3 S. 586). Ich stimme Werner Schultheiß zu, der letzteren Hof als im Komplex des alten Königshofes, auf dem sich auch das Elisabethspital entwickelte, gelegen ansieht.] . Nach einer Federzeichnung und Grundrißskizze des 18. Jahrhunderts handelte es sich bei dem Burggrafenschlößlein, wie der Hof später genannt wurde, südlich des Jakobsplatzes (heute Jakobsplatz 18, 1376-1393 curia Stromer), um
      MVGN 52 (1963164) Scharr. Waldstromer; S. 28
      einen Wohnturm in den Ausmaßen 12 X 12 Meter mit einem Höflein und einer Kapelle (capellhaus) [127 Wie Anm. 45, aber S- 359 und Abb. X.].
      Anfang des Jahres 1373 kommen die Vormünder (= Sprecher) der Erbförster des Lorenzer Reichswaldes Heinrich Strobel von Schönberg, Conrad Walch von Ulansteten (= Ungelstetten, Lkr. Nürnberg), Hermann vom Hof und Conrad Motler von Eibach zu Conrad V. Waldstromer und bitten um Beschreibung ihrer Rechte im Reichswald. Auf Grund der Briefe von Kaiser Karl IV. und von den verstorbenen Reichslandvögten Ludwig v. Hohenlohe und Heinrich v. Dürrwangen (bei Ansbach/Mfr.) an Conrad Waldstromer und seine Brüder erteilt er den Erbförstern unter dem 7. 1. 1373 eine „Kundschaft", deren genauer Inhalt bei Carl Lazarus von Woelckern, Historia Norimbergensis Diplomatica, 2 Bde Nürnberg 1783, im 2. Bd. auf den Seiten 440-442 abgedruckt ist. Hervorzuheben daraus ist, daß alle Förster des Waldes vor Conrad Waldstromer oder seinen Brüdern, je nach dem, wer zu der in Frage kommenden Zeit Oberforstmeister ist, zu Recht stehen und daß die Erbförster Recht sprechen sollen ohne das Halsgericht. Zum Schluß gelobt Conrad V. den Förstern, daß er sie in ihren Rechten getreulich schützen und schirmen wird.
      In der Mitte des Jahres 1374 hat Hans Waldstromer einen Streit wegen der Einfahrt zu seinem Haus vor dem Frauentor. In einer Verhandlung vor dem Schultheißen Heinrich Geuder und den Schöffen am 26. 7. 1374, in der für ihn Hartwig d. J. Volkamer (+ 1377, 1362-1377, oo Anna Nützel, Tochter des Peter, 1342-1386, oo Gertrud Mendel) und Heinrich Wagner Zeugnis ablegen, werden die Mißhelligkeiten freundschaftlich beigelegt. Hans Waldstromer wird dem Eberhard Makel, durch dessen Garten die Einfahrt geht, jährlich 6 Schilling hl. geben, . dafür soll die Einfahrt weiter bestehen von Makels Säule „oben an dem Füllein" bis zu der mittleren Hofsäule Hans Waldstromers, „die herniden stund an seinem Häuslein" [25 s.o.]. Im Jahre 1376 bestätigt und verleiht der Kaiser den Brüdern Conrad V., Hans, Heinrich und Jakob auf deren Bitten das Forstamt mit seinen Rechten, Förstern, Waldhauern, Gütern, Zinsen, Untertanen, Dienern, die darauf pfänden, Rechten und Zubehörungen, wie es ihre Vorfahren besessen haben. Sie sollen richten und frei von Steuern, Beden, Gerichten und Geboten in der Stadt Nürnberg sitzen wie ihre Altvordern. Sie können aber auch im Reichswald wohnen und erhalten das Recht, ihr Amt usw, ganz oder geteilt zu verkaufen oder zu verpfänden [128 Eheberg S. 26]. Am 24. 4. 1378 kauft Conrad Pfinzing von seinem Vetter Jacob Waldstromer dessen halben Anteil an den drei Weihern am Siechgraben, von denen er schon einen halben Anteil besitzt, worüber der Schultheiß Heinrich Geuder und die Schöffen einen Gerichtsbrief auf Grund der Bezeugung von Leupolt Schürstab, Conrads Sohn, Heinrich Kettelhofer und Fritz Leinlein ausfertigen. Währschaftsbürgen für den Verkäufer sind: seine Brüder Conrad und Hans Waldstromer sowie seine Schwester Agnes (Franz) Forstmeister; sein Bruder Heinrich, mit dem Jacob zusammen den halben Anteil besitzt, „ist nicht zu Lande" [25 s.o.].
      MVGN 52 (1963/64) Scharr. Waldstromer; S. 29
      über den Waldstromerschen Anteil an Gostenhof ist es insbesondere wegen der Besetzung mit Handwerkern und der Schließung der Gassen zu Streitigkeiten gekommen. Am 28. 7. 1379 erklärt der Bürgermeister von Nürnberg, Hermann Ebner (+ 1403, 1379 und 1383 Bürgermeister), vor dem Landrichter Conrad v. Seckendorf, daß Hans Waldstromer und seine Frau Anna in ihrem halben Anteil an der Wohnung und dem Dorfe Gostenhof nicht mehr als 4 Gewandmacher, von denen jeder nur „1 zaw" mit Zubehör haben soll, 1 Schenk, 1 Bäcker, 1 Fleischer, 1 Schneider und 1 Schuster halten werden; Hans und Conrad Waldstromer werden in ihrem Anteil nicht mehr als 1 Hufschmied ansetzen, außerdem alle Tore entfernen und alle Gassen öffnen, kein neues Haus bauen - Ersatzbauten sind zugelassen - und keine anderen Handwerker zulassen [25 s.o.]. Hans Waldstromer besitzt auch ein Haus mit einem Garten in Kornburg, Lkr. Schwabach, das bis 1380 Heinrich Hirnlos, oo Alheit in Erbrecht hat. Am 6. 2. 1380 bekennt Hans, der sich dabei als oberster Forstmeister des Reichs bei Nürnberg bezeichnet, daß die Vorgenannten das Erbrecht aufgegeben haben; er verleiht es nunmehr an Conrad Pruen, oo Katherein aus Schwarzenlohe, Lkr. Schwabach, und setzt für sie die zu entrichtenden Zinsen fest [25 s.o.]. Hans hat auch im Jahre 1380 wieder Schwierigkeiten mit seiner Durchfahrt, wobei aber nicht zu erkennen ist, ob es sich um dasselbe Haus wie 1374 handelt. Am 24. 4. 1380 bringt er mit seinen Zeugen Berthold Behaim und Michael Grundherr die Angelegenheit vor den Schultheiß Heinrich Geuder und die Schöffen und erklärt, daß Konrad Babenberger das von ihm gemachte „füll" auf dem Graben zunächst an der Durchfahrt des Hans Waldstromer bestätigt hat; er wird es bald und auch in Zukunft so verbessern, daß keine Anstände wegen der Durchfahrt mehr vorkommen [25 s.o.]. . Am 21. 4. 1382 verkaufen Hans Waldstromer und seine Ehefrau Anna mit Urkunde des Schultheißengerichts dem Marquard Mendel (stiftet 1381 das Kartäuserkloster, + Venedig 1385, begr. im Kartäuserkloster, jetzt Germanisches Nationalmuseum: er ist Sohn des Heinz Mendel, + 1368, 1354-1367 Ratsherr, oo Margaretha Groß, Tochter des Spitalstifters und Schultheißen Conrad Groß [128a Werner Schultheiß in MVGN 50/1960 S. 24.] 17 Häuser „auf dem Graben an der Ecke zunächst dem Karthäuser Haus“ [25 s.o.]. Auf die Bitte von Hans und Jakob Waldstromer übereignet Burggraf Friedrich am 20. 4. 1384 dem von Marquard Mendel gestifteten Kartäuserkloster in Nürnberg einige angrenzende Grundstücke hinter dem Kloster, „die da gehen von der äußeren Stadtmauer hinüber der Länge nach bis an den Weg zwischen demselben Felde und dem Galgenhof, und der Breite nach von des Ketenhofers Garten, der da liegt zunächst an dem Fischbach bei der Ziegelhütte, und hinauf gegen den Gostenhof bis an die Ecke, da die Lederstecken aufstehen, als es ausgezäunt und auf 19 Morgen geschätzt ist, sowie einen Teil der Hofrait, auf der die Zelle des Klosters aufgebaut ist". Hans und Jakob Waldstromer und schon ihre Vorfahren hatten diese Grundstücke von den Burggrafen zu Lehen und geben sie nun dem Kloster zu einem ewigen Seelgerät und Gedächtnis für ihren verstorbenen Bruder Heinrich [25 s.o.]. . Am 28. 9. 1385 bekennt Hans Waldstromer, oberster Forstmeister des Reichs bei Nürnberg, einen Güter­
      MVGN 52 (1963/64) Scharr. Waldstromer; S. 30
      tausch mit Fritz Prunner, oo Katerey in Krottenbach (heute Stadt Nürnberg); Prunner gibt ihm die Weiherstätte, den Graben, das Wasser, die Wiesen und die Holzmark gelegen an dem Erelgraben, wofür ihm Hans 6 Morgen eigene Acker in Krottenbach im Feld überläßt, die er von Hans Pleyein in Röthenbach (heute Stadt Nürnberg) gekauft hatte [25 s.o.]. Im Jahre 1388 kaufen Hans und Jakob Waldstromer sowie die Kinder ihres verstorbenen Bruders Conrad IV. den Zoll, das Gericht usw. in Feucht, Lkr. Nürnberg, von Frau Clara Amman, Witwe des Georg, die es von Kunigunde, der Ehefrau des Jakob Weigel, geerbt hatte [25 s.o.]. Kunigunde oo Jakob Weigel ist die Tochter des Sibot Pfinzing, 1278-1319, aus dessen erster Ehe mit einer Schwester des Schultheißen Conrad Esler; Clara Weigel oo Georg Amman ist die Tochter von Jakob Weigel.
      Bis zum Ende des Jahres 1395 sind Conrad V. Waldstromer und alle seine Brüder gestorben. Sie sind die letze Generation der Waldstromer, die bis zu ihrem Tode das Reichsforstmeisteramt über den Lorenzer Wald innehatten. Mit der folgenden Generation endet dieses Amt sehr bald in dieser Familie.

      CONRAD VI., sein Bruder SIGMUND und ihre VETTERN WALDSTROMER

      Conrads V. Sohn CONRAD VI. oo Agnes Hase v. Hasenburg hat 5 Söhne: 1) Conrad VII., + 11. 2. 1429, 00 1399 Catharina Rütz: die Ehe ist kinderlos 2) Sigmund oo Elisabeth Graser, Tochter des Weigel Graser, + Nürnberg 1418, 1375-1418, oo Elisabeth Holzschuher, Tochter des Berthold, + Nürnberg 1394, oo Margarete Behaim; eine andere Tochter des Weigel Graser, Anna oo Nürnberg um 1403 Hans Tetzel (Ahnen des Verfassers) 3) Ludwig, + 12. 11. 1468 4) Hans stirbt unverheiratet 5) Lorenz soll ohne Kinder verstorben sein (Angaben 3) bis 5) nach Biedermann).
      Conrad VI. Bruder Jakob soll nach Biedermann folgende Kinder haben: 1) Jakob, + 1429, 1396, oo Agatha Rummel, Tochter des Wilhelm oo Barbara Pfinzing, Tochter des Berthold 2) Hans, 1400, hinterläßt keine Kinder 3) Franz, 1400, hinterläßt keine Kinder 4) Margarethe, + 9. 8. 1448, oo Herdegen Valzner, + 6. 9. 1423 5), Christina oo Heinrich Geuder 6) Agnes oo Jacob II. Topler, + 1437, 1421-1437, Sohn des Heinrich oo Margaretha Wernizer, die als Witwe mit ihren Kindern um 1408 nach Nürnberg übersiedelt [128b Würfel. Nachrichten S. 79; nach Hegel 1, S. 205 heiratet Ulmans Tochter Margret 1402 Andreas d. J. Wernitzer aus Rothenburg, Sohn des Andreas d. Ä. ebenda.].
      Hans, ein weiterer Bruder Conrad VI., hat - ebenfalls nach Biedermann - nachstehende Kinder: 1) Franz, + 10. 11. 1441, oo Gertrud Groland, + 15. 10. 1406, Tochter des Ulrich 2) Hans, + 8. 2. 1467, oo Ursula Kress 3) Agnes oo Conrad Geuder 4) Walburga, + 1435, oo Konrad Kress 5) Dorothea, + 1438, oo Lorenz Egen gen. von Argow 6) Martha, + 19. 2. 1456, oo Conrad Eisvogel.
    Familien-Kennung F4664  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Catarina Rütz 
    Eheschließung 1399 
    Notizen 
    • 16206/6157/11498 (vollständiger Text)
      Kopie bei Aufzeichnungen von EDUARD MERKEL (IV-10.03.07) über frühe Merkel-Vorfahren (alphabetisch geordnet);
      eingescannt, Fußnoten in Text eingefügt und ins Ahnenprogramm eingefügt von Eberhard Brick (2005)
      MVGN 52 (1963/64) Scharr, Waldstromer, hier Auszug S. 30

      CONRAD VI., sein Bruder SIGMUND und ihre VETTERN WALDSTROMER
      Conrads V. Sohn CONRAD VI. oo Agnes Hase v. Hasenburg hat 5 Söhne: 1) Conrad VII., + 11. 2. 1429, 00 1399 Catharina Rütz: die Ehe ist kinderlos 2) Sigmund oo Elisabeth Graser, Tochter des Weigel Graser, + Nürnberg 1418, 1375-1418, oo Elisabeth Holzschuher, Tochter des Berthold, + Nürnberg 1394, oo Margarete Behaim; eine andere Tochter des Weigel Graser, Anna oo Nürnberg um 1403 Hans Tetzel (Ahnen des Verfassers) 3) Ludwig, + 12. 11. 1468 4) Hans stirbt unverheiratet 5) Lorenz soll ohne Kinder verstorben sein (Angaben 3) bis 5) nach Biedermann).
      Conrad VI. Bruder Jakob soll nach Biedermann folgende Kinder haben: 1) Jakob, + 1429, 1396, oo Agatha Rummel, Tochter des Wilhelm oo Barbara Pfinzing, Tochter des Berthold 2) Hans, 1400, hinterläßt keine Kinder 3) Franz, 1400, hinterläßt keine Kinder 4) Margarethe, + 9. 8. 1448, oo Herdegen Valzner, + 6. 9. 1423 5), Christina oo Heinrich Geuder 6) Agnes oo Jacob II. Topler, + 1437, 1421-1437, Sohn des Heinrich oo Margaretha Wernizer, die als Witwe mit ihren Kindern um 1408 nach Nürnberg übersiedelt [128b Würfel. Nachrichten S. 79; nach Hegel 1, S. 205 heiratet Ulmans Tochter Margret 1402 Andreas d. J. Wernitzer aus Rothenburg, Sohn des Andreas d. Ä. ebenda.].
      Hans, ein weiterer Bruder Conrad VI., hat - ebenfalls nach Biedermann - nachstehende Kinder: 1) Franz, + 10. 11. 1441, oo Gertrud Groland, + 15. 10. 1406, Tochter des Ulrich 2) Hans, + 8. 2. 1467, oo Ursula Kress 3) Agnes oo Conrad Geuder 4) Walburga, + 1435, oo Konrad Kress 5) Dorothea, + 1438, oo Lorenz Egen gen. von Argow 6) Martha, + 19. 2. 1456, oo Conrad Eisvogel.
    Zuletzt bearbeitet am 31 Jan 2005 
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  • Quellen 
    1. MVGN 52 (1963/64) Scharr, Waldstromer (Kopie in frühen Ahnen).