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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" Merkel

Prof. Dr.-Ing. Leopold Carl "Friedrich" Merkel[1]

männlich 1892 - 1929  (36 Jahre)

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  • Name Leopold Carl "Friedrich" Merkel 
    Titel Prof. Dr.-Ing. 
    Geburt 17 Sep 1892  Gröningen,,,,,,,, Kr. Oschersleben Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Hochschuldozent 
    Referenznummer 5-10.4.1.1 
    Tod 15 Sep 1929  Dresden,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I359  Paul Wolfgang Merkel
    Zuletzt bearbeitet am 19 Apr 2016 

    Vater Johann Wilhelm "Gustav" Merkel,   geb. 19 Jun 1866, Nürnberg,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 26 Okt 1931, Ullersdorf,Schlesien,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre) 
    Mutter Auguste "Paula" Charlotte Kayser,   geb. 09 Mrz 1872, Eichberg,Hirschberg,(Schlesien) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 05 Mrz 1952, Weimar,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 79 Jahre) 
    Eheschließung 03 Okt 1891  Hohenofen,,,,,,,,,;,; Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F70  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Alma Luise Charlotte Frantz,   geb. 28 Mrz 1894, Zwickau,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 04 Feb 1976, Neubrandenburg,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 81 Jahre) 
    Eheschließung 22 Mrz 1923 
    Kinder 
     1. Auguste "Barbara" Merkel,   geb. 17 Jan 1924, Meißen,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Mrz 2016, Neubrandenburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 92 Jahre)
    Zuletzt bearbeitet am 19 Dez 1998 
    Familien-Kennung F159  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Merkel Friedrich Sittenzeugnis
    Merkel Friedrich Sittenzeugnis
    Königlich Bayrische TU in München bescheinigt, dass er sich den akademischen Gesetzen gemäß verhalten hat. 9.2.1912

  • Notizen 
    • Von der Bütte zum Prof.
      Zum 75. Todestag von Prof. Friedrich Merkel Thermodynamiker an der TU Dresden
      Friedrich Merkel (V 1 /0 411) wurde als ältester von 5 Söhnen 1892 in Gröningen geboren. Sein Vater war dort Betriebsdirektor in der Papierfabrik. Schon früh zeigte sich sein technisches Interesse. Nach dem Gymnasiumsbesuch in Freiburg im Breisgau - sein Vater war inzwischen Direktor einer Papierfabrik in Neustadt im Schwarzwald - und dem mit Auszeichnung bestandenen Abitur 1910 machte er ein einjähriges Volontariat in der väterlichen Fabrik in Schlosserei und Kessel- und Dampfmaschinenwartung. 1911 begann er an der TH München Maschinenbau zu studieren, wechselte jedoch nach dem Vorexamen 1913 nach Dresden. Der 1. Weltkrieg unterbrach das Studium dann für fünf Jahre, da Friedrich kurz vor Ende einen Bauchdurchschuß erlitt und erst nach langer Genesungszeit im Herbst 1919 das Studium wieder aufnehmen konnte. Es folgten 1920 das Diplom, 1922 die Promotion, 1924 die Habilitation und 1928 die Ernennung zum außerordentlichen Professor. Sein Arbeitsgebiet waren Trocknungs-, Kühl- und Verdunstungsvorgänge. Die Kapazität auf diesem Fachgebiet, Prof. Mollier, wollte ihn eigentlich zu seinem Nachfolger in Dresden bestimmen, doch Friedrich verstarb im September 1929 überraschend an Spätfolgen seines Bauchdurchschusses. Seine geradlinige und steile Karriere belegt sehr deutlich die Zielstrebigkeit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Dabei war er jedoch kein verschrobener Theoretiker, er war für seine Studenten stets ein kollegialer und geselliger Ansprechpartner, was damals noch eine Seltenheit war. Auch fand er noch Zeit für seine Familie, er hatte 1923 Charlotte Frantz geheiratet, 1924 war seine Tochter Barbara zur Welt gekommen. Mit ihr und ihren Spielkameraden tollte er gern herum, und auch während er zuhause am Schreibtisch saß, durfte sie gleich hinter dem Schreibtisch spielen.
      Zu seinem ehrenden Andenken benannte die TU Dresden in den 50er-Jahren den Neubau, in dem das thermodynamische Institut untergebracht wurde, nach ihm Merkel-Bau.
      Werner Niklasch (VII 1 /0 413 13), veröffentlicht in Merkel-Nachrichten Januar 2005

      Langfassung ebenfalls von Werner Niklasch


      Langfassung
      Ahnenreihe: Paul-Wolfgang Merkel - Friedrich Merkel (II 1/0) Kaufmann und Papiermühlenbesitzer in Grünthal bei Nürnberg - Julius Merkel (III 1/0 4) Papiermanufakturdirektor in Straßburg-Ruprechtsau – Gustav Merkel (IV 1/0 41) Werkführer und später Papierfabriksdirektor u.a. in Gröningen (bei Oschersleben a. d. Bode), Weißenfels (Saale) und Neustadt im Schwarzwald, später in Ullersdorf (Schlesien).
      Friedrich Merkel (V 1/0 411) wurde als ältester von 5 Söhnen 1892 in Gröningen geboren. Schon früh zeigte sich sein technisches Interesse. Dank der rührigen Mutter konnten die Kinder die häufigen Ortsveränderungen in den Kindertagen (aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage im Papierwesen) gut verkraften. In Neustadt erhielt er Unterricht durch einen Privatlehrer, bevor er ab 1904 das Bertholdsgymnasium in Freiburg im Breisgau besuchte, wo er 1910 das Abitur mit Auszeichnung bestand. Trotz der strengen Gebote und mancher Schläge vom Vater und der Rücksichtnahme auf den Betriebsablauf konnten die Kinder im Umfeld der Fabriken reichlich spielen und verschiedenste technische Experimente (oder Dummheiten) durchführen. Dabei war Friedrich zumeist der Anführer und erntete auch die meisten Prügel, wenn etwas daneben ging.
      Sein technisches Interesse zeigte sich beispielsweise in dem Versuch, den Antrieb von Mutters Nähmaschine für eine raschere Gewinnung von Butter aus Sahne zu verwenden, beim Versuchslauf löste sich jedoch der Deckel des Sahnegefäßes und der Inhalt verspritzte über das ganze Zimmer. Weniger glimpflich hätte ein Versuch ausgehen können, bei dem Friedrich seinen Brüdern die Explosion eines selbstgemixten Schießpulvers vorführen wollte. Der Vater unterband die Aktivitäten jedoch noch rechtzeitig. Die nachfolgenden Züchtigungen änderten Friedrichs Berufswunsch ebensowenig, wie die Vorschläge der umfangreichen Verwandtschaft, doch Theologie, Medizin oder Juristerei zu studieren.
      So fing Friedrich nach einem einjährigen Volontariat in der elterlichen Fabrik (Schlosserei, Kessel- und Dampfmaschinenwartung) im Herbst 1911 in München das Studium des Maschinenbaus an. Dort trat er auch dem Akademischen Gesangverein (AGV) bei, in dem er neue Kontakte, aber auch in der Musik einen Ausgleich zu der theoretischen wissenschaftlichen Betätigung fand.
      Nach dem wieder mit Auszeichnung bestandenen Vorexamen wechselte er an die TH Dresden, wohin auch sein fachlicher Mentor und Leibbursch aus dem AGV inzwischen gewechselt war. Außerdem war er dort den Eltern näher, die inzwischen die Papierfabrik in Ullersdorf in Schlesien übernommen hatten. Der 1. Weltkrieg unterbrach das Studium dann für fünf Jahre, da Friedrich kurz vor Ende einen Bauchdurchschuß erlitt und erst nach langer Genesungszeit im Herbst 1919 das Studium wieder aufnehmen konnte.
      Schon im Herbst 1920 wurde er Diplom-Ingenieur, blieb jedoch als Assistent an der TH und promovierte 1922 mit einem Beitrag über die Thermodynamik des Trocknens. 1924 folgte seine Habilitation mit einer Arbeit über die Verdunstungskühlung. Diese fachliche Orientierung ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, daß auch die Papierfertigung Trocknungsprozesse und der Dampfmaschinenbetrieb Heiz- und Kühlvorgänge erfordert. 1928 folgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor für theoretische Maschinenlehre an der TH Dresden. Professor Mollier, der damals die Kapazität auf dem Gebiet der Thermodynamik war, wollte ihn eigentlich zu seinem Nachfolger in Dresden machen, Friedrich nahm jedoch einen Ruf nach Karlsruhe an. Zu diesem Wechsel kam es jedoch nicht mehr, da er ganz überraschend an Spätfolgen seines Bauchdurchschusses im September 1929 verstarb.
      Seine geradlinige und steile Karriere belegt sehr deutlich die Zielstrebigkeit seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Noch heute werden seine Forschungsergebnisse bei Wärme- und Stoffübertragungsprozessen verwendet, beispielsweise bei der Berechnung von Kühltürmen. Dabei war er jedoch kein verschrobener Theoretiker. Er war für seine Studenten stets ein kollegialer und geselliger Ansprechpartner, was damals noch eine Seltenheit war. Aber selbst sein Umgang mit den Arbeitern in Fabriken, für die er Untersuchungen durchführte, war frei von professoralem Gehabe und geprägt von seiner großen Bescheidenheit.
      Neben der intensiven wissenschaftlichen Betätigung fand er auch noch Zeit für seine Familie. Er hatte 1923 Charlotte Frantz geheiratet, 1924 war seine Tochter Barbara zur Welt gekommen. Mit ihr und ihren Spielkameraden tollte er gern herum, und auch während er zuhause am Schreibtisch saß, durfte sie gleich hinter dem Schreibtisch spielen.
      Zu seinem ehrenden Andenken benannte die Technische Universität Dresden in den 50er-Jahren den Neubau, indem das thermodynamische Institut untergebracht wurde, nach ihm Merkel-Bau.


      TU Dresden
      von Rudolf J. Fischer 2006
      Katja Lesser 2014
      https://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_maschinenwesen/geschichte/friedrich_merkel
      Nur kurze Zeit war es Merkel vergönnt, sich der Wissenschaft zu widmen. Doch die wissenschaftlichen Leistungen, die er in nur neun Jahren erbrachte, stehen gleichberechtigt neben dem Lebenswerk seiner bedeutenden Kollegen.
      Mit dem Wintersemester 1911/12 hatte Friedrich Merkel ein Maschinenbaustudium an der TH München begonnen, wo er 1913 die Vordiplomprüfung für Maschineningenieure ablegte. 1914 wechselte er zur TH Dresden, meldete sich aber bald als Kriegsfreiwilliger. Kurz vor Kriegsende erlitt er eine schwere Verletzung, die ihn für ein Jahr ans Krankenbett fesselte. So konnte Merkel erst im Jahre 1919 das Studium an der TH Dresden fortsetzen, welches er 1920 als Diplomingenieur abschloß. Richard Mollier, der den begabten Absolventen als Assistent im Maschinenlaboratorium beschäftigte, regte dessen wissenschaftliche Arbeit in vielfältiger Weise an.
      Zunächst befaßte Merkel sich mit der Theorie der Dampf- Luft-Gemische; bereits im Mai 1922 konnte er seine Dissertationsschrift "Beitrag zur Thermodynamik des Trocknens" verteidigen. Die folgenden zwei Jahre gehörten der wissenschaftlichen Arbeit an spezifischen Problemen der Thermodynamik. Im März 1924 legte Merkel eine Habilitationsschrift "Über Verdunstungskühlung" vor. Das Buch "Die Grundlagen der Wärmeübertragung" (1927) gibt eine Darstellung des gesamten, mit der Zeuner/Mollierschen Schule begründeten Forschungsgebietes.
      Im Mai 1928 erfolgte die Berufung Friedrich Merkels zum außerordentlichen Professor für Theoretische Maschinenlehre am Maschinenlaboratorium der Mechanischen Abteilung der TH Dresden. Zeitgenossen rühmen Merkels Fähigkeiten als Hochschullehrer, aber auch seine Begabung für technisch-organisatorische Aufgaben. Die Arbeiten zur Berechnung von Kühltürmen ("Merkelsche Hauptgleichung") gelten der internationalen Fachwelt als Vorbild. In den wenigen Jahren seines Wirkens war Friedrich Merkel weit über Sachsen hinaus bekannt geworden. Sein plötzlicher Tod am 15. September 1929 machte die Wissenschaft um einen ihrer hoffnungsvollsten Vertreter ärmer.




      https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_Carl_Friedrich_Merkel

  • Quellen 
    1. [S4] Koska, Hans, Familiengeschichte Kayser, (Koska, Walter).