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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Gustav Fritsch

männlich 1892 - 1968  (75 Jahre)


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  • Name Gustav Fritsch 
    Geburt 31 Mrz 1892  Kronstadt,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Beruf Bistritz später Neudrossenfeld Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Maschinen- und Elektrotechniker 
    Tod 29 Jan 1968  Neudrossenfeld Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I1107  Paul Wolfgang Merkel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Sep 2016 

    Familie 1 N.N. 
    Zuletzt bearbeitet am 1 Sep 2016 
    Familien-Kennung F9396  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 2 Elisabeth Schmidt,   geb. 31 Jul 1899, Neudrossenfeld,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Eheschließung geschätzt 1956 
    Zuletzt bearbeitet am 23 Okt 1999 
    Familien-Kennung F1818  Familienblatt  |  Familientafel

  • Notizen 
    • Gustav Fritsch 70 Jahre alt
      Eigentlich hatte er sich noch als Bub sein Leben anders gedacht, als es dann tatsächlich verlief: Sein Wunschtraum war, zu studieren, um einst ein großer Chirurg zu werden. Ob er dann aber zu dieser Volkstümlichkeit im besten Sinne des Wortes gekommen wäre, deren er sich in seiner Vaterstadt Bistritz und im ganzen Nösnergau erfreut hat?
      In seinem Elternhaus war weder Geld, noch Verständnis für solch hochfliegende Pläne des Buben. Er wurde vielmehr schon in einen jüngsten Knabenjahren tüchtig in die väterliche Wirtschaft, ins Fleischhauerhandwerk eingespannt. Mit gut fünfzehn Jahren begann des Knaben eigentliche Ausbildung zum Beruf, den der Vater für ihn bestimmt hatte: zum Bau- und Maschinenschlosser. Als fertiger Elektromeister sehen wir ihn nun sieben Jahre lang auf Schiffen der k.u.k. Kriegsmarine, die ihn über Marseille bis Mombasa in Ostafrika und in andere Teile der Welt führten. Im Jahre 1918, als Kriegsinvalide entlassen, beginnt nun Fritschens emsige und immer pedantisch genaue Tätigkeit in seiner Vaterstadt. Er gründet den ersten Personen-Autoomnibusverkehr zwischen Bistritz in Siebenbürgen und Dorna Watra in der Bukowina, und in der Folge noch die von Bistritz ausgehenden Linien nach Marmarosch-Sighet, nach Klausenburg und nah Sächsisch Reen. Vor dem größten und bestbeleumdeten Unternehmen dieser Art in der Stadt, dem „Hotel Fritsch“, dem ehemaligen Hotel Sahling, das der Vater gekauft hatte, errichtet der Sohn 1922 die erste öffentliche Tankstelle und zwei Jahre später, dem immer größer werdenden Autoverkehr Rechnung tragend, eine eigene große und mit den damals modernsten Maschinen ausgerüstete Autowerkstätte. 1931 baut er das schon von seinem Vater 1910 begründete und im Krieg zerstörte Kino von neuem auf, diesmal aber viel größer und moderner, in einem der Speisesäle des Hotel: das vielbesuchte Apollo-Kino.
      Gustav Fritsch war sehr naturliebend und als tüchtiger Waidmann eng mit Gottes Geschöpfen verbunden. Seine schönste Schöpfung daheim war sein Gut, das er sich in Kuschma, am Fuße der Karpathen, erwarb und zu einem kleinen Paradies ausbaute. Mitten darein stellte er sein behagliches Sommerhaus, das den Kosenamen seiner unvergeßlichen, viel zu früh von ihm gegangenen Frau, führte. Erst wer ihn hier auf seinem Obstgut mit Umsicht und Sachkenntnis, aber vor allem auch mit Liebe und Hingebung hat schalten und walten sehen, lernt diesen Mensch ganz kennen. Unbedingte Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit und nie versagende Kameradschaft gehörten gewiß zu seinen besten Wesenszügen.
      Nach schmerzlichem Verlust auch seines einzigen Sohnes in Elsaß-Lothringen und seines gesamten Hab und Gutes im Unglücksherbst 1944 hat ihn das Schicksal nach Oberfranken verschlagen, wo er abermals heiratete und an der Seite seiner Gattin ein neues Leben aufzubauen begann. Hier, im Elternhause seiner Frau, wo sie nun beide wohnten, werkelt und arbeitet er den ganzen Tag, denn ein so rastlos tätiger und geradezu arbeitsbesessener Mensch ist nur glücklich, wenn er etwas zu schaffen hat.
      Wir beglückwünschen ihn zu seine 70.Geburtstag (31. März) und hoffen, daß er noch viele Jahre seines Lebensabendes in stiller Zufriedenheit erleben möchte
      Kurt Csallner

      Siebenbürgische Zeitung 15.April 1962

      Gustav Fritsch hat aus erster Ehe einen Sohn, der gefallen ist, und eine Tochter, die 1964 in Sächsisch-Regen gelebt hat.