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Familiendaten der
 Paul Wolfgang Merkelschen Familienstiftung Nürnberg

Margarete Helene Merkel

Margarete Helene Merkel

weiblich 1906 - 1989  (83 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Alles    |    PDF

  • Name Margarete Helene Merkel 
    Geburt 14 Sep 1906  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Taufe 04 Nov 1906  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Beruf Stuttgart Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Gemeindeschwester 
    Referenznummer 5-10.3.3.4 
    Religion ev.-luth. 
    Tod 21 Okt 1989  Besigheim,Ludwigsburg,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung 27 Okt 1989  Stuttgart,,,,,Degerloch Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Verbindung Helene Keller (Beziehung: Godfather) 
    Personen-Kennung I352  Paul Wolfgang Merkel | Keller-Daten
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2019 

    Vater Dr. med. Ferdinand Gottlieb Merkel,   geb. 24 Aug 1867, Nürnberg,,,,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 04 Mrz 1943, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre) 
    Mutter Julie Keller,   geb. 26 Jan 1877, Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Dez 1959, Tübingen,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 82 Jahre) 
    Eheschließung 25 Sep 1899  Stuttgart,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F68  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Hauptmann Franz Wilhelm Brick,   geb. 07 Jan 1899, Potsdam,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Apr 1990, Besigheim,Ludwigsburg,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 91 Jahre) 
    Eheschließung 27 Mrz 1934  Blumenau,,,Brasilien,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
     1. Wolfdieter Brick,   geb. 24 Feb 1935, Hammonia,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 02 Nov 2009, Frankfurt (Main),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 74 Jahre)
     2. Barbara Ursula Brick,   geb. 20 Jul 1936, Hermsdorf,,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 18 Dez 1998, Freiburg (Breisgau),,,,, Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre)
    +3. Lebend
     4. Lebend
    Zuletzt bearbeitet am 3 Sep 2008 
    Familien-Kennung F155  Familienblatt  |  Familientafel

  • Fotos
    Herdweg
    Herdweg
    Merkel-Haus in Stuttgart, Herdweg11; im Krieg zerbombt
    Großmutters Klasse
    Großmutters Klasse
    Merkel, Gretel ist die 3. von links unten. Dies ist die 1. Klasse, in der Mädchen zum Abitur geführt wurden. Dies Bild erschien in der Stutgarter Zeitung zum 125. jährigen Bestehen des Königin Olga Stift Stuttgart.
    Merkel Gretel
    Merkel Gretel
    Merkel, Gretel
    Personenbild
    Personenbild
    Merkel Gretel 1

  • Notizen 
    • PWM 5-10.3.3.4.; Kel 28- 1. 1. 1. 1. 1. 3. 1. 1. 1. 3. 3. 4. 1. 1. 3. 2. 1. 1. 2. 1. 1. 4. 5. 3. 1. 4.;
      L e b e n s l a u f
      der Margarete Helene B r i c k, geb. M e r k e l, 1906 - 1989 (geschrieben von ihrem Mann Wilhelm Brick).
      Das Leben der Gretel Brick, wie sie sich selbst nannte, kann in 4 Abschnitte eigeteilt werden. Sie sind gekennzeichnet durch die Worte: Ausbildung, Brasilien, Kriegszeit und Nachkriegszeit.
      Der 1. Abschnitt beginnt mit ihrer Geburt um 14.9.1906 in Stuttgart als 4. Kind des Magenfacharztes Dr. Ferdinand Merkel und seiner Ehefrau Julie, geb. Keller. Ihre Schulbildung schloß sie ab mit dem Abitur am 4. März 1925 im Königin Charlottengymnasium in Stuttgart. Sie studierte 1 Semester alte Philologie an der Universität in München. Ein Vortrag des Graf Lüttichau auf einem Gustav-Adolf-Fest und die Bilder der "7 Barmherzigkeiten" im alten Merkelsaal in Nürnberg lenkten ihre Aufmerksamkeit auf die Sozial Arbeit und auf Brasilien. Nach Besuch der "Sozialen Frauenschule des Schwäbischen Frauenvereins Stuttgart" erlangte sie am 24.9.1931 die staatliche Anerkennung als Wohlfahrtspflegerin. Am 24.11.1930 war sie bereits als "Bordschwester" mit der Monte Olivia nach Brasilien ausgereist, um als Gemeindeschwester in der deutschen evangelischen Gemeinde Hansa-Humboldt im Staat Santa Catarina für 3 Jahre zu wirken. Kurz vorher war sie noch in Berlin-Kreuzberg in der Wohlfahrt tätig. Schon ale Schülerin schloß sie sich der Jugendbewegung der "Adler und Falken" an, der sie bis zum Ende treu blieb.
      Im 2. Abschnitt ihres Lebens übte sie ihren Dienst in Hansa Humboldt, das jetzt "Corupa" heißt, als Schwester und Hebamme aus, wozu sie sich von einer geprüften Hebamme (Gerda Raeder) in Curitiba/Parana ausbilden ließ. In Hansa-Humboldt baute sie das kleine Hospital für 10 Betten mit einem Operationssaal aus. Im Gemeindeleben sammelte sie einen Mädchenkreis im Sinne der Jugendbewegung, sang deutsche Volkslieder mit ihnen und versorgte die weit ausgedehnte Gemeinde auf ihrem Schimmel reitend. Gelegentlich einer Vertretung durch den Pfarrer der Nachbargemeinde Hansa-Hamonia (jetzt "Ibirama") Wilhelm Brick, verlobte sie sich mit ihm am 15.8.1933. Nach dreijährigem Dienst kehrte sie am 2o.11.1933 nach Stuttgart zurück, um wie sie sagte, "ihre Aussteuer und den Segen der Eltern" zu holen. Im März 1934 kam sie nach Brasilien zurück und schloß am 27. März 1934 auf dem Konsulat in Blumenau die Ehe mit Pfarrer Wilhelm Brick. Die kirchliche Trauung wurde am 6.4.1934 in der neuerbauten Lutherkirche in Hamonia vollzogen. Als Pfarrfrau setzte sie ihre soziale Tätigkeit fort, gründete Mädchenkreise und nahm Frauen und Kinder auf, wenn sie aus der weit ausgedehnten Kolonie am Pfarrsitz ins Hospital gebracht werden mußten. Wegen Erkrankung des Ehemannes, der den Reitdienst nicht mehr leisten konnte, mußte die Familie im September 1935 nach Deutschland zurück. Das 1. Kind Wolfdieter wurde am 24.2.1935 in Hamonia geboren. Die liebgewordenen Verbindungen mit den deutschen Gemeinden und Freunden blieb mit Briefwechsel und gelegentlichen Besuchen bis zu ihrem Tode erhalten. 1968 besuchten wir noch einmal die Gemeinde und wurden ganz großartig empfangen und gefeiert, wenn Schwester Gretel Vorträge hielt.
      Der 3. Abschnitt stand im Zeichen des Krieges. Als ehemaliger Berufsoffizier im 1. Weltkrieg wurde der Ehemann aus seiner kleinen Gemeinde Hermsdorf bei Magdeburg zu Übernahmeübungen bei der Wehrmacht einberufen. Das nasse Pfarrhaus mußte trockengelegt werden, Wasserversorgung und Zentralheizung wurden eingebaut. Die alten Eltern des Ehemannes fanden Aufnahme und eine letzte Heimat im Haus. Drei weitere Kinder wurden geboren: Barbara am 2o.7.1936, Ingeborg am 1.4.1938, Eberhard am 27.1.1941. Als der Ehemann noch vor Beginn des Kriegen eingezogen wurde, mußte Gretel die Amtsgeschäfte übernehmen, Vertretungen regeln, die "Arierausweise" bearbeiten und den Schriftverkehr führen. Der Ehemann kam nur selten auf Urlaub. Sein Vater starb am 21.3.1940, seine Mutter am 3.8.1944. Das Haus wurde mit Flüchtlingen belegt. Schließlich besetzen Amerikaner und Russen das Haus. Gretel mußte wieder als Hebamme tätig werden. Da der Ehemann aus britischer Internierung nicht in das von Russen besetzte Gebiet entlassen werden konnte, kam er Anfang August 1944 nach Württemberg und wurde in Fichtenberg eingesetzt.
      Der 4. Abschnitt ist für Gretel erfüllt mit der Heimkehr in die Württembergische Heimat und in die Sippengemeinschaft der Merkel Familie, deren Familientage sie nun besuchen konnte. Mit 4 Kindern, einem kleinen Handwagen mit Koffern und Bettzeug, gelangte sie im Laufe einer Woche durch verschiedene Lager Pfingsten 1946 nach Hausen/Zaber bei Heilbronn. Sie half beim Aufbau der Gemeinde, sammelte einen Mädchenkreis und wirkte mit bei Veranstaltungen der Gemeinde. Das leere Pfarrhaus wurde von der Gemeinde mit allem Lebensnotwendigen wie Lebensmittel, Betten, Möbel und sogar mit einen Klavier versehen. Auf 2 gewagten Reisen in die DDR gelang es Gretel, unseren Hausrat, Bilder und Möbel über die Zonengrenze zu bringen. Bis zu ihrem Tod war Gretel mit den "Hausenern" freundschaftlich eng verbunden. Aus kirchenrechtlichen Gründen konnte der Ehemann nicht "ständig" werden und wurde nach Söhnstetten bei Heidenheim versetzt. Nach 5 jährigem schweren Dienst mit vielen Fußmärschen zu den Vertretungen wurde der Ehemann in die "Fauststadt Knittlingen" versetzt (zwischen Maulbronn und Bretten). Die Kinder wuchsen heran und gingen aus dem Haus: Wolfdieter wurde technischer Kaufmann bei Carl Zeiss/Oberkochen, Barbara wurde in der "Lehr- und Versuchsanstalt für Bekleidungsindustrie" im Schloß Hohenstein bei Prof. Dr. Ing. Otto Mecheels ausgebildet. Inge studierte in Heidelberg und Freiburg Französisch und Sport, Eberhard in Heidelberg Pädagogik.- Als der Ehemann im Dezember 1964 in den Ruhestand ging, fand das Ehepaar in Kornwestheim eine Mietwohnung. Von hier aus trat Gretel in den Halbtagsdienst bei der Bahnhofsmission im Hauptbahnhof Stuttgart ein. Fast 10 Jahre versah sie diesen Dienst auf dem Bahnhof und wirkte später noch durch Vorträge über die Bahnhofsmission, bis sie 1974 zu ihrem Sohn Eberhard nach Besigheim übersiedelte. Vom Sohn Eberhard und Schwiegertochter Inge liebevoll betreut, fand das Ehepaar in Besigheim einen gesegnete Lebensabend.
      Zu den Höhepunkten in Gretels Leben gehören ihre Reisen. Sie reiste gern und begleitete ihren Ehemann als "Kurpfarrer" auf der Insel Capri, und in Rimini. Besonders erfüllte sie eine Reise nach Palästina und Griechenland. Sie folgte den Einladungen ihrer Kinder zu Wolfdieter in die USA und zu Barbara Stumpp nach Buenos Aires und auf dem Rückweg nach Brasilien. Das alljährliche Treffen der "Adler und Falken" -Senioren und -Seniorinnen erschloß ihr auf Wanderungen um den Bodensee, in der Pfalz und im Hohenlohe Land ihre engere Heimat.
      Nach der Feier ihrer Goldenen Hochzeit, auf der sie auf ein glückliches Leben zurückblickte, beeinträchtigten ihre Herzinsuffizienz und die Parkinsonkrankheit ihr Leben. Sie mußte sich einer Star- und Gallenoperation unterziehen. An der Feier der Silbernen Hochzeit ihrer Tochter Ingeborg Mayer in Weil/Rhein am 15.8.1989 konnte sie noch teilnehmen. Dann sagte sie: "Jeden Tag geht es einen Schritt abwärts, aber auch aufwärts. "Sie konnte nicht mehr allein gehen. Ihre Hand versagte beim Schreiben, Essen und Trinken wurden schwierig. Sie klagte niemals und bereitete sich auf das Ende vor. Sie bekannte, daß sie sich "an seiner Gnade genügen lasse und die Kraft Christi in ihrer Schwachheit mächtig wurde." (2.Kor.12,9.). Im Beisein ihrer Tochter Ingeborg Mayer machte sie an Freitag/Samstag 21.10.1989 um 2.2o Uhr ihren letzten Atemzug ohne erkennbare Schmerzen im ruhigen Schlaf. Die Trauerfeier wurde am Mittwoch, 25.10.1989 in der Friedhofshalle des Neuen Friedhofs in Besigheim gehalten unter großer Beteiligung der Familienangehörigen und Freundeskreise. Vertreter der "Adler und Falken", der Bahnhofsmission und der Kirchengemeinde Hausen/Zaber waren anwesend. Die Ansprache wurde über 2.Kor.12,9 gehalten: "Laß dir an meiner Gnade genügen". Die Urne mit ihrer Asche wird am Freitag, 8.12.1989 im Grab der Familie Merkel auf dem Waldfriedhof in Stuttgart beigesetzt.